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Wir leben in einer Zeit mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Wir können alles studieren und überall hinreisen. Wir können uns selbst verwirklichen. Wir können alles sein.
Arzt oder Astronaut? Maler oder Manager? Psychologe oder Physiker?
Wir treffen Entscheidungen, die unser Leben maßgeblich beeinflussen. Andauernd.
Wir sehen unsere Mitmenschen und vergleichen uns. Andauernd.
Wir streben nach immer höheren Zielen. Andauernd.
Wir wollen immer mehr. Und mehr. Und noch mehr. Andauernd.
Wir sind so sehr mit der Suche nach diesem „mehr“ beschäftigt, dass wir keine Zeit haben. Keine Zeit, um innezuhalten. Keine Zeit, um zu reflektieren.
Ja, ich kann tatsächlich alles sein. Aber bin ich auch das Wichtigste? Bin ich im Einklang mit mir selbst? Möchte ich überhaupt alles sein? Oder möchte die Gesellschaft und meine Umwelt, dass ich alles bin?
Wie wäre es damit: Nehmt euch eine Auszeit. Verabredet euch mit der Person, die ihr am besten kennt, die ihr aber andauernd ignoriert und nie zu Wort kommen lasst. Vereinbart ein Treffen mit euch selbst. Beginnt damit, in euch hineinzuhören und stoppt für einen Moment die Suche nach diesem nervenaufreibenden, kräftezehrenden „mehr“. Denkt an all das, was ihr bereits habt. Ein Dach über dem Kopf und leckeres Essen wann immer ihr wollt. Ein Hobby, das euch Spaß macht. Freunde und Familie, die euch zum Strahlen bringen. Vielleicht sogar ein Haustier, das euch zur Ruhe kommen lässt.
Beachtet ihr all das eigentlich auf eurer wilden Autobahn-Fahrt mit Geschwindigkeit 180? Könnt ihr das überhaupt sehen oder sind eure Augen ausschließlich auf das Schild „mehr, noch 1857393048573930000 Kilometer“ gerichtet? „Ach, hätte ich doch nur xy, dann wäre ich glücklicher. Also, weiter geht’s.“ Und dann gebt ihr Gas. All das, was ihr bereits habt, steht traurig am Straßenrand und schüttelt bloß mit dem Kopf. Ihr seht es nicht.
An dieser Stelle möchte ich euch gern ein Beispiel geben. Gestern hatte ich einen fantastischen Abend mit meinen Freundinnen auf der Kieler Woche. Wir aßen Crêpe und Eis, tanzten ausgelassen durch die Straßen und konnten kaum aufhören zu lachen. Für den Heimweg entschied ich mich für den Bus. Und mit diesem Entschluss änderte sich so einiges. Ich saß einem Rollstuhlfahrer mit schwerer Behinderung gegenüber. Dieser hatte sein Fahrzeug unglaublich liebevoll dekoriert und zupfte an dem Meisterwerk stolz herum, damit auch ja alles in gleicher Position blieb.Dann begann er mir begeistert und voller Freude zu erzählen, dass er den Tag über auf der Kieler Woche unterwegs war und Pfandflaschen gesammelt hat. 10€ sind zusammengekommen. Davon kauft er sich morgen endlich seine heiß ersehnten Lieblings-Mandeln. Er kann den morgigen Tag kaum erwarten.
Dieser Mensch strahlte eine Wärme und Freude aus, dass ich fast angefangen habe, zu weinen. Nicht, weil ich Mitleid für ihn aufbringen musste. Nein, weil ich mir selbst so widerlich vorkam. Ich war mir peinlich. Ich hatte es auf den ersten Blick so viel leichter als diese Person und war so viel unzufriedener.
Wann hatte ich damit aufgehört, mich über eine Tüte MEINER Lieblings-Mandeln so zu freuen? Warum denke ich viel zu viel über meine Zukunft nach, mache mir Sorgen, male mir Szenarien aus, die mir Angst machen, anstatt mich um das Hier und Jetzt zu kümmern, jeden Moment zu genießen und mich über verdammte Mandeln zu freuen?
Ich war so sauer auf mich. Gleichzeitig fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wir können so viel über unsere Zukunft grübeln, wie wir wollen. Wir können planen und organisieren. Es wird doch anders kommen. Wir können in der Vergangenheit schwelgen, aber die ist passé. Sie wird nicht wiederkommen. Das einzige, was wir zu 100% in der Hand haben ist dieser Moment.
Dieser Moment ist dein Leben.
Nicht morgen und nicht gestern. HEUTE!!!
Du bist genug. Du bist gut so, wie du bist! Du darfst jetzt diesen Augenblick in vollen Zügen und mit allen Sinnen genießen.
Mit dieser befreienden Erkenntnis bedankte ich mich bei dem Mann, drückte ihm als kleines Geschenk und für noch mehr Mandeln meine letzten 30,00€ in die Hand und stieg glücklich aus dem Bus.
Ihr Lieben, das Leben kann so einfach sein! Passend zu meiner neuen, fröhlichen Einstellung habe ich natürlich auch ein Outfit für euch. Rosa, hell und frei.
12 comments
Das sind nicht nur wahnsinnig schöne Bilder, sondern ist auch einfach so wahr.
Danke für die tolle Inspiration
Liebste Grüße
Dorie von http://www.thedorie.com
Meine liebe Dorie,
ich danke dir!
Einen wunderschönen Abend für dich und liebste Grüße
Juli
Toller Look und wunderschön geschrieben!
Liebe Grüsse,
Sarah Marie / http://www.xoxsarahmariex.com
Vielen lieben Dank, Sarah Marie! Das freut mich sehr. 🙂
Liebste Grüße
Juli
Das ist wiedermal ein wunderschöner Look! Und dann auch noch so ein toller und wichtiger Beitrag dazu.
Liebe Grüße
Laura
Danke dir, liebste Laura!
Fühl dich gedrückt.
Juli
Liebe Juli ein toller Post mit einer so wichtigen Message! Du hast so recht wir rennen und schauen nicht nach links und rechts was wirklich traurig ist. Danke für deinen Post! Liebe Grüße Eileen
Vielen Dank, meine liebe Eileen!
Es freut mich wirklich sehr, dass dir meine Worte gefallen.
Liebste Grüße
Juli
Einfach wunderschön 😍💕💕
wünsche dir ein tolles Wochenende ❤
Alles Liebe Laura
http://www.buteralaura.com
Ich danke dir. 🙂
Dir ebenfalls ein super Wochenende!
Liebste Grüße
Juli
Einfach nur wundervoll geschrieben! Ein wichtiges Thema in dieser rasend schnellend Zeit auf DDR-Bürger Suche nach mehr. ❤️
Danke, das freut mich sehr!
Liebste Grüße und ein schönes Wochenende
Juli